Damals, es ist gut fünfzig Jahre her, sorgten wir uns um den sterbenden Wald (saurer Regen) und die Gefahr, die von Atomkraftwerken ausging. Wir hatten dazu Lieder, zuerst die englischen von Pete Seeger, doch bald auch unsere eigenen. Da gab es viele Vorsänger wie Walter Mossmann, Frank Baier und andere. Und wir alle sangen mit. Der gemeinsame Gesang der starken Lieder verlieh uns Kraft zum Widerstand und Mut zum Kämpfen.
Heute beabsichtigen wir mit den „Songs for Future“ ein bewussteres und tieferes Verständnis zum Lied im Kampf gegen Klimawandel und Kriege zu wecken, zum Singen und damit zum Singenden selbst. „Er soll sich im Liede wiederfinden, mit seinen Problemen, seinen Ängsten, seinen Freuden. Und zwar lustvoll, denn Singen löst sinnliches Wohlbehagen aus.“
(Hein und Oss Kröher, Das sind unsere Lieder, Büchergilde Gutenberg 1977)
So singen und spielen dieses Programm, generationsübergreifend, der Liedpoet Manfred Maurenbrecher, die Altfolkies Schnappsack (wer kennt nicht ihr Rabenlied?), die junge Düsseldorfer Band La Kejoca, die mit ihrer modernen Global Folk Furore macht sowie die junge Leipziger Liedermacherin Paula Linke, die sich einen festen Platz in der neuen Garde der Liedermacherinnen erobert hat.
Lied: Ein Himmel voller Sterne
La Kejoca
Foto: Anneke Dunkhase
Mein ganzer Reichtum ist mein Lied
Dancing Mary
Das Trio LA KEJOCA ist spätestens seit ihrem Freiheits-Album „Libertad“ eines der Aushängeschilder des politischen Folks in Deutschland.
So schreibt die Fachpresse:
„Denn sie wissen genau, was sie tun! Die drei sind nämlich nicht nur begnadete Multi-Instrumentalisten, sondern auch sehr gute Vokalisten. Überdies gehen sie zurück auf ihre unterschiedlichen Wurzeln, in Bolivien, Portugal und Friesland. Intelligent, mutig, überzeugend.“ Mike Kamp
Vierteljahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik / Folklore 1/23
Manfred Maurenbrecher
Foto: Kristjane Maurenbrecher
Ohne Fehler passiert gar nichts – wenn es mit uns noch weitergehen soll, dann nur mit dem Mut, in jede Richtung zu laufen, auch in die falsche. Oder ist stehen bleiben doch besser?
Ein Sack neuer Lieder, Fragen über Fragen, ein schwer heiteres Programm, das ins Irre
führt.
Schräge Stories, wilde Hymnen
.
Schnappsack
Foto: Sylvia Eulitz
Grüne Wiesen und blaue Berge
Wir sahen nicht die Raben in der Nacht
Bernd Goymann und Peter Braukmann setzen mit ihrer Interpretation von deutscher Volksmusik Maßstäbe.
Unberührt, unbelastet von all den dunklen Schatten, die auch heute noch auf unser Volkslied geworfen werden, tuen die beiden das, was Volksmusik ausmacht - sie singen und spielen mit ganzem Herzen ohne den Kopf abzuschalten. Denn Volkslieder waren zu allen Zeiten dafür gedacht, gemeinsam zu erleben, zu feiern, zu trauern, zu spaßen, zu höhnen aber auch um Missstände zu benennen und die Wahrheit zu singen, sei sie auch noch so unbequem.
Paula Linke
Foto: Christin Goy
Mit wachem Blick
Adäquat zu ihrer bereits vielschichtigen Vita wirkt Paula Linke bei ihrem heutigen Auftritt im Haus der Sinne gleichermaßen professionell wie auch sehr persönlich. Mit klarer Stimme singt sie von den verschiedensten Alltagsbeobachtungen und zufälligen Begegnungen, die sich über die innere Auseinandersetzung mit dem Erlebten zu Geschichten und schließlich zu Liedern entwickeln, manchmal versetzt mit autobiografischen Zügen.
aktuell: 1. Preisträgerin des Peter Rohland Singwettstreites auf der Waldeck.